Geschichte der St. Johannisloge
„Zum Widder“ 1776 -1935
Bald nach Konstituierung unserer Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland im Jahre 1770 setzte eine rege Gründung von Johannislogen ein. Unter anderem fasste im Jahre 1776 auch Br. Anton Thomas Palmié, damals 1. Aufseher der am 01.09.1771 in Berlin gestifteten Loge „Pégase“, den Entschluss, eine neue Johannisloge zu errichten. Die Mitbegründer kamen aus den Johannislogen „Pégase“ Berlin, „Beständigkeit“, Berlin, „Zum goldenen Schiff“, Berlin, und „Goldenen Schlüsseln“, Berlin. Die Loge wurde von dem damaligen Landesgroßmeister Br. Ernst Ludwig II., Regierender Herzog von Sachsen Gotha und Altenburg im Jahr 1776 eingesetzt. Die Loge arbeitete bis 1780 im Corsicaschen Haus am Wasser in Berlin, dann im Gasthaus zur Stadt Paris in der Brüderstraße in Berlin, ab 1791 im Hause der Großloge in der Oranienburer Straße 72 in Berlin und dies bis zum Jahr bis 1935, als die Loge sich für ruhend erklärte. Der Stifter unserer Loge führte den Hammer 35 Jahre lang bis zum Jahre 1811. Sein Nachfolger war sein Sohn Johann Michael Palmié.
Die Bruderschaft war in diesem Jahr auf über 70 Brüder angewachsen. Br. J.M. Palmié war auch Ordensmeister von 1821 bis 1841. 1855 wurde die Johannisloge „Friedrich Wilhelm zur Mörgenröte“ gestiftet. Von den 32 Mitstiftern waren die Hälfte Widder- Brüder. 1875 war die Bruderzahl auf 190 angestigen, 1877 gar auf 208 Brüder. Der erste Weltkrieg verschonte die Bruderschaft und brachte keine Verluste. 1926 betrug die Mitgliederzahl noch 160 Brüder. Unsere Loge wurde wie alle Freimaurerlogen ab 1933 – 1935 verboten und somit geschlossen. Die Auflösung unserer Loge fand am 17. Juni 1935 statt, 35 Brüder gehörten der Loge zu diesem Zeitpunkt noch an.
St. Johannisloge „Zum Widder“ in Potsdam Eine Erinnerung an das 100. Stiftungsfest
Im Jahr unseres 245. Bestehens wurden wir zufällig in einem Auktionskatalog auf einen prachtvollen alten Logenhammer aufmerksam, den unser Wappentier, der Widder, zierte.
Die Recherche ergab, dass dieser Logenhammer unserer Loge anlässlich ihres 100. Stiftungsfestes, also im Jahre 1876, von der Großen Landesloge gestiftet worden war. Gleichzeitig haben wir ein Glückwunsch-schreiben des Br. Kaiser Wilhelm I. und dessen Sohn, unserem früheren Ordensmeister, in unseren Unterlagen gefunden. Mit der finanziellen Unterstützung eines großzügigen Bruders unserer Loge war es uns möglich, den Hammer im Rahmen einer spannenden Telefonauktion zu erwerben. Ein weiterer Bruder hat die Kosten der Restaurierung zugesagt.
Nun befindet sich unser historischer Logenhammer wieder in unserem Eigentum.